Es gibt Nächte, da liege ich stundenlang wach und denke über alle möglichen Dinge nach. Nicht unbedingt über meine Probleme oder darüber, was ich an diesem Tag alles falsch gemacht haben könnte. Das habe ich mir mittlerweile so gut wie abgewöhnt. Dafür gehe ich immer und immer wieder durch, was ich noch alles erreichen will, was meine nächsten Ziele sind und wie ich diese umsetzen kann. Das muss auch gar nichts Großes sein, aber trotzdem kann es mich manchmal so sehr beschäftigen, dass mein Kopf einfach nicht abschalten will.
Oft denke ich mir dann, ich sollte doch einfach aufstehen und etwas erledigen, anstatt nutzlos im Bett zu liegen. Aber eigentlich liebe ich es zu schlafen und wenn ich müde bin, kann ich mich sowieso nicht konzentrieren. Am besten wäre es also, einfach einzuschlafen und am nächsten Morgen dann frisch und munter meine Projekte anzugehen. Aber warum will mir das manchmal einfach nicht gelingen?
Kann man dem Leben vertrauen?
Die Antwort ist ganz einfach: Ich vertraue in diesen Momenten dem Leben einfach nicht genug. Ich klammere und kontrolliere zu sehr, anstatt einfach loszulassen und die Dinge auf mich zukommen zu lassen. Mit diesem Problem bin ich sicher nicht alleine. Viele Menschen haben das Vertrauen verloren und wollen deshalb alles durchplanen und kontrollieren, um sicherzugehen, dass es auch funktioniert.
Dabei kann man so viel planen und analysieren wie man will – letzten Endes kommt meistens sowieso alles anders. Und oft sogar viel besser, als man es je hätte planen können. Wenn ich auf mein bisherige Leben zurückblicke, dann sind die besten Dinge vollkommen spontan und unerwartet passiert. Nämlich genau dann, wenn ich losgelassen und das Leben einfach machen lassen habe. Wenn ich nicht mühsam gegen den Strom gekämpft habe, sondern mich einfach von ihm treiben lies.
5 Tipps, um weniger zu denken und mehr zu vertrauen
Warum fällt es mir dann aber trotzdem manchmal noch so schwer? Weil dieses Muster immer noch in meinem Unterbewusstsein einprogrammiert ist. Und manchmal kann es eben etwas dauern, einen Glaubenssatz zu ändern. Aber es ist möglich! Diese 5 Tipps haben mir dabei geholfen.
1. Im Hier und Jetzt bleiben
Je mehr man im Hier und Jetzt lebt, desto weniger Sorgen macht man sich um die Zukunft und desto weniger trauert man der Vergangenheit hinterher. Das funktioniert, indem man genau auf seine Umgebung achtet und sie bewusst wahrnimmt. Indem man alle seine Sinne benutzt und die Gegenwart richtig spürt. Wenn man im Moment lebt, dann sind negative Gedanken überflüssig. Manchmal sind Gedanken sogar generell überflüssig. Manchmal, da sollte man einfach nur spüren.
2. Ist es wirklich so wichtig?
Wenn mir etwas einfach nicht aus dem Kopf will und ich mal wieder viel zu viel Energie damit verschwende, mir darüber Gedanken zu machen, dann stelle ich mir ein paar einfache Fragen: Ist es wirklich so wichtig? Gibt es nicht etwas wichtigeres in meinem Leben, auf das ich mich fokussieren sollte? Zum Beispiel meine Gesundheit, meine Freiheit, meine Freunde? Muss ich mir wirklich darüber den Kopf zerbrechen, oder ist es nicht eigentlich total egal?
3. Negative Gedanken mit positiven ersetzen
Wenn uns irgendetwas Sorgen bereitet, oder uns stresst, dann ist der beste Weg aus der negativen Gedankenspirale der Weg der Dankbarkeit. Ich ersetzte dann ganz einfach die negativen Gedanken mit etwas positivem, etwas wofür ich dankbar bin. Geistert zum Beispiel eine Person in meinem Kopf herum, die mich gerade total nervt, dann versuche ich daran zu denken, was ich alles an diesem Menschen schätzen könnte. Irgendetwas gibt es immer. So kann man ganz leicht den Stress abschalten und die Gedanken beruhigen.
4. Erfahrungen schätzen
Wir alle machen Fehler und das ist okay. Auch durchplanen und kontrollieren hilft uns nicht dabei, diesen Fehlern aus dem Weg zu gehen. Und das ist auch gut so! Negative Erfahrungen helfen uns dabei zu wachsen. Wir lernen auf unserem Weg und wir brauchen auch die schlechten Erfahrungen, um weiterzukommen. Wenn wir uns das bewusst machen, dann ist es schon viel leichter dem Leben wieder zu vertrauen, uns zu entspannen und die Kontrolle einfach mal loszulassen.
5. Lernen zu vertrauen
Auch wenn ich es nicht immer zulasse weiß ich genau, wie es sich anfühlt, das Leben einfach passieren zu lassen und ihm zu vertrauen. Nicht alles durchzudenken, sondern einfach zu machen. Einfach Spaß zu haben und den Moment zu genießen, ohne ihn durch zu viel nachdenken kaputt zu machen. Darauf zu vertrauen, dass alles genau so kommt, wie ich es brauche. Wie es für mich am besten ist. Denn genau dann passiert es auch so. Genau dann passieren die wundervollsten Dinge.
Das Leben weiß besser als wir, was wir in diesem Moment gerade brauchen. Oft können wir den Vorteil unserer momentanen Lage nicht erkennen und leiden deswegen unter ihr. Dabei brauchen wir einfach nur zu vertrauen. Wir müssen uns nur treiben lassen, dann gehen wir auch nicht unter.
Vertrauen lernen ist nicht immer einfach und es erfordert eine Menge Mut. Aber es macht unser Leben so viel leichter und sorgenfreier. Wie toll fühlt es sich wohl an zu wissen, dass das Leben immer hinter einem steht? Dass wir niemals etwas falsch machen können und alles immer zu unserem besten verläuft? Sicher gibt es kein schöneres und befreiendes Gefühl. Und mit diesem tiefen Vertrauen hat man auch bestimmt nie wieder Probleme damit, friedlich und geborgen einzuschlafen.
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9 Comments
So gut beschrieben, ich kann mich richtig damit identifizieren! Vielen lieben Dabk für deine ehrlichen und aufbauenden Worte ❤️
6. Juni 2017 at 16:22Ich danke dir für deinen lieben Kommentar Franzi! <3
6. Juni 2017 at 20:19Liebe Grüße
Marina
Liebe Marina,
17. Juni 2017 at 20:51ja, mit diesem Problem bist du nicht allein, das kenne ich nur zu gut. Ich helfe mir damit, dass ich mir in Erinnerung rufe, dass bisher in meinem Leben immer alles genauso kam, wie es komplett richtig war. Ohne, dass ich es hätte planen können. Wir können es uns wirklich sparen, uns Sorgen und Gedanken zu machen, es verbraucht nur unnötig unsere Energie. Ich kann dann auch bewusst aufhören zu denken und mich auf das Hier und Jetzt ausrichten. Weil ich viel meditiert habe, gelingt mir das gut, da bin ich froh drüber. Nächtelanges grübeln kann ich auf diese Weise beenden, wenn ich es will. (-; Liebe Grüße!
Ja, genauso geht es mir auch 🙂 Man muss es sich nur oft genug ins Gedächtnis rufen, um es wirklich neu einzuprogrammieren. Leider geht das nicht immer so schnell, aber es geht! Und das Leben ist einfach so viel schöner, wenn man weniger denkt und mehr vertraut 🙂 Grübeln und „Zerdenken“ machen unglücklich. Im Hier und Jetzt leben macht glücklich 🙂
18. Juni 2017 at 20:52Liebe Grüße und eine schöne Woche <3
Marina