Wir alle sind Autoren einer Geschichte. Unserer Geschichte. Wir schreiben sie jeden Tag, erzählen sie unseren Freunden, unseren Kollegen, Menschen die wir neu kennen lernen und auch uns selbst. Da wir die Erzähler und auch die Helden unserer Geschichte sind, können auch nur wir bestimmen, wie sie verläuft. Nur leider nutzen wir dies nicht immer unbedingt zu unserem Vorteil.
Wie oft erzählst du anderen: „Ich bin schlecht im Verhandeln.“, „Gut kochen konnte ich noch nie.“, „Wenn ich etwas Süßes esse, nehme ich sofort zu.“, „Ich habe immer Pech in der Liebe.“, „Ich kann nicht vor vielen Leuten reden.“, oder vielleicht „Ich lande immer in Jobs, in denen ich schlecht bezahlt werde.“ ?
Kommt dir etwas davon bekannt vor? Sicher erzählst auch du ähnliche Geschichten über dich. Wir alle tun es! Und warum? Weil wir nicht wissen, wie sehr diese Geschichten unser Leben beeinflussen. Weil uns nicht bewusst ist, wie viel Macht unsere Worte über unser Leben haben. Und weil wir denken, dass es uns für andere sympathischer macht, wenn wir uns selber runter machen.
Unser Unterbewusstsein bestimmt 95% unserer Handlungen. Das was wir über uns erzählen, wird irgendwann zu unserer Realität. Denn je öfter wir etwas sagen, desto stärker wird dies in unserem Unterbewusstsein verankert, bis es irgendwann zu einem Glaubenssatz wird.
Wenn wir unser Leben ändern wollen, dann müssen wir auch die Story ändern, die wir über uns erzählen. Denn wir sind die Erzähler und bestimmen die Geschichte. Die Geschichten, die wir über uns erzählen, werden auch andere über uns erzählen. Und nur wir können entscheiden, unserer Geschichte eine Wendung zu verpassen.
Hier sind drei Schritte, mit deren Hilfe du anfangen kannst, deine Lebensgeschichte mit Absicht neu zu schreiben!
1. Mache dir deine Geschichten bewusst
Was erzählst du anderen über dich? Was denkst du über dich? Hörst du in deinem Kopf ständig Sätze wie: „Ich bin so langweilig.“, „Niemand liebt mich.“, „Ich bin hässlich.“ oder irgendeine andere Story, auf die du keine Lust mehr hast? Die Mitleidstour ist jetzt vorbei! Du hast den Stift in der Hand und kannst deine Lebensgeschichte jederzeit neu schreiben. Aber zunächst einmal musst du dir darüber bewusst werden, was für Stories du erzählst und welche du davon endlich neu erzählen solltest.
Stelle dir folgende Fragen:
- Mit was habe ich mich identifiziert?
- Mit welchen Stories sabotiere ich mich selber?
- Welche schädlichen Glaubenssätze habe ich mir antrainiert? (Vor allem Sätze die mit „Ich habe nie…“, „Ich sollte…“, „Ich bin schlecht in…“, „Ich wünschte…“, usw. anfangen)
- Sind diese Glaubenssätze noch wahr?
- Nützen mir diese Glaubenssätze etwas?
- Was ist die positive Intention hinter diesen Stories? (Mitleid?, Aufmerksamkeit?, Sympathie?, …)
- Was vermeide ich, indem ich diese Stories über mich erzähle? (Gutes und Schlechtes!)
Meist erzählen wir negative Geschichten über uns, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Vielleicht wollen wir durch unsere Story Aufmerksamkeit oder Mitleid einer anderen Person wecken. Vielleicht drücken wir uns vor einer Handlung, indem wir immer wieder die selbe Ausrede erzählen. Fällt dir da etwas ein?
2. Schreibe deine Geschichte neu!
Durch unsere Geschichten schaffen wir uns falsche Identitäten. Denn diese Geschichten sind nicht wahr. Sie haben nichts mit unserem wahren Ich zu tun. Diese Geschichten sind nur solange wahr, wie wir sie erzählen. Und wir können jederzeit neue erschaffen. Das hat nichts mit Verleugnung zu tun und wir laufen damit auch nicht vor uns selber weg. Ganz im Gegenteil! Wenn wir mehr zu dem Menschen werden, der wir sein wollen, dann werden wir auch immer mehr zu dem Menschen, der wir eigentlich sind!
Wie also schreibst du deine Lebensgeschichte neu?
- Zunächst einmal streichst du alle Sätze die mit „Ich kann nicht…“ und „Ich sollte…“ beginnen aus deinem Wortschatz. Denn diese Sätze sind nicht wahr und verdecken nur deine wahre Identität.
- Dann schreibst du dir alle deine alten Glaubenssätze auf. Was für Geschichten erzählst du über dich, die du ab jetzt ändern willst?
- Schaue dir deine alten Glaubenssätze an. Kannst du erkennen, warum du diese Geschichten erzählt hast? Was war der Auslöser? Was sind die Vorteile, die du daraus ziehst? Bist du bereit, diese Geschichten zu ändern?
- Entscheide dich bewusst dafür, diese Geschichten loszulassen.
- Wenn du dir deine alten Geschichten genau angesehen und beschlossen hast, dass sie nicht mehr nützlich sind, ist es an der Zeit diese Geschichten umzuformulieren. Wie kannst du diese Stories ändern, so dass sie weniger schädlich für dich sind? Was würdest du lieber glauben? Und vor allem: Was kannst du glauben? Du musst nicht von einem „Ich bin so hässlich.“ auf ein „Ich bin wunderschön.“ übergehen. Denn das würdest du dir selber nicht glauben. Noch nicht. Aber Geschichten wie „Ich habe schöne Augen.“, „Ich bekomme oft Komplimente für meine Beine.“ oder „Meine Haare haben eine tolle Farbe.“ sind ein super Anfang!
Mit dieser Methode änderst du deine veralteten, negativen und schädlichen Glaubenssätze nach und nach in neue, positive und nützliche. Du entscheidest dich damit bewusst, wie deine Lebensgeschichte erzählt werden soll. Du bestimmst, was für ein Mensch du sein willst.
3. Lebe deine neue Geschichte!
Nachdem du entschieden hast, wie deine neue Geschichte erzählt werden soll, musst du sie auch verwirklichen. Denn darüber reden ist nur der erste Schritt. Und es ist ein wichtiger Schritt, denn schließlich änderst du damit nicht nur, wie andere dich sehen, sondern du programmierst dadurch auch dein Unterbewusstsein neu. Trotzdem musst du jetzt natürlich auch passend handeln. Denn sonst wird der Held deiner Geschichte schnell unglaubwürdig.
Wie lebst du deine Geschichte?
- Erzähle deine neuen Geschichten. Höre auf zu jammern. Höre auf dich schlecht zu machen. Erzähle die Geschichten, die du vorher neu definiert hast. Erzähle sie immer und immer wieder. Du wirst staunen wie schnell diese Geschichten zu deiner Realität werden.
- Lösche alte Muster die mit deinen alten Geschichte zusammen hängen.
- Entwickle neue Muster, passend zu deiner neuen Geschichte. Wie macht man das? Tue einfach so, als wäre es bereits so. Fühle dich so, wie du dich gerne fühlen möchtest. Verhalte dich, wie Personen, die diese Geschichte bereits leben. Fake it till you make it!
- Tue Dinge, die du nie getan hast. Entwickle neue Routinen. Wage etwas Neues. Stürze dich ins Unbekannte!
Sobald wir eine neue Geschichte erzählen, sehen uns die Leute ganz anders. Denn sie haben ja eigentlich keine andere Möglichkeit, als uns zu glauben. Du bist der Autor und du suchst dir die Rolle aus, die du spielen möchtest. Das heißt nicht, dass du dich dadurch verstellst und etwas zu sein vorgibst, das du nicht bist. Nein! Du wirst immer mehr zu dir selbst.
Du wirst der Mensch, der du sein möchtest und eigentlich schon bist. Denn du kannst alles sein, was du sein möchtest. Das Leben ist eine Illusion, die aus deiner Wahrnehmung erschaffen wird. Und alles, was wir erleben und erfahren beruht nur darauf, wie wir uns entscheiden, unsere Realität wahrzunehmen.
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4 Comments
Deine Posts sind immer so wundervoll, auch wenn ich nicht jeden kommentiere. Aber ich lese jeden und denke dann für mich drüber nach. Mit den Glaubenssätzen war es mir gar nicht so bewusst und ich mache es auch täglich. Dann versuche ich es mal ins Positive zu verändern :-*
Melanie / http://www.goldzeitblog.de
28. Oktober 2017 at 17:45Liebe Melanie,
1. November 2017 at 17:12du bist ja lieb! Das freut mich so sehr zu hören. Danke dir <3
Liebe Grüße
Marina
Toller Post ! Du bringst es genau auf den Punkt ! 🙂
Liebe Grüße Lea
http://www.estilo-bylea.com
2. November 2017 at 19:34Vielen Dank, liebe Lea! 🙂
3. November 2017 at 15:53Hab einen schönen Tag.
Liebe Grüße
Marina