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Deine falsche Identität – Wer bist du eigentlich?

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Bist du heute noch dieselbe Person, die du vor einem Jahr warst? Oder vor einem Monat? Oder unterscheidest du dich vielleicht sogar von der Person, die du erst gestern warst? Und wenn wir uns ständig verändern, wie können wir dann wissen, wer wir eigentlich sind? Woran können wir unsere Identität festmachen? Was ist Identität überhaupt?

Unsere Identität ist das, was uns im Ganzen ausmacht. Es ist die beständig erlebte Einheit unserer Person und unsere Vorstellung davon, wie und wer wir sind. Wir machen unsere Identität also nicht nur daran fest, wer wir in diesem Moment gerade sind, sondern auch daran, wer wir waren. In der Psychologie unterscheidet man außerdem noch die persönliche und die soziale Identität.

 

Deine Identität ändert sich ständig 

Unsere Identität ist jedoch nichts stabiles, sie entwickelt sich ständig weiter. Unsere Einstellungen ändern sich, unsere Werte, unsere Vorlieben, unsere Weltanschauung und unser Geschmack. Sicher denkst du jetzt ganz anders, also noch vor zehn Jahren. Und die Klamotten die dir als Teenager gefallen haben, findest du jetzt vielleicht sogar ganz schrecklich.

Und wahrscheinlich hattest du auch Phasen in deinem Leben, in denen du Dinge ausprobiert hast, um deine Identität zu finden. Vielleicht warst du ein Punk, oder hast dir deine Haare ständig gefärbt, oder Freundeskreise gewechselt. Ich zumindest habe das alles durch. Und wenn ich zurück schaue, dann sehe ich einen ganz anderen Menschen als der, der ich heute bin. Und trotzdem gehört dieser Mensch zu mir und zu meiner Identität. 

Sogar unsere Körperzellen erneuern sich ständig und deshalb haben wir alle sieben bis zehn Jahre einen komplett neuen Körper! Und natürlich sehen wir heute auch anderes aus, also noch vor ein paar Jahren. Wir verändern uns also nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich. Nichts ist beständig. Wenn sich also unsere Persönlichkeit und unser Körper andauernd verändern, woran können wir dann festmachen, wer wir eigentlich sind?

 

Identifikation

Müssen wir uns mit etwas identifizieren, um eine Identität zu haben? Wenn wir beschreiben sollen, wer wir sind, dann machen wir dies meist indem wir Dinge aufzählen, mit denen wir uns identifizieren. Wir identifizieren uns mit unserem Beruf, mit unserem Status, mit Personen, mit Gedanken, mit Gefühlen und vielem mehr. 

Am meisten sind wir mit unserem Körper, unseren Gedanken und unseren Emotionen identifiziert. Wir behaupten: „Ich BIN dick.“ oder „Ich BIN schlank.“ Wir glauben meist alles was wir denken und wir machen Emotionen zu einem Teil von uns, indem wir zum Beispiel sagen: „Ich BIN wütend.“ Wenn wir uns also fragen, wer wir sind, dann denken wir dabei meist an unsere Gedanken, Emotionen und unseren Körper. 

Aber ist das wirklich so? Sind wir unsere Gedanken? Nein, denn wir können unsere Gedanken frei wählen. Sind wir unsere Emotionen? Nein, denn wir können unsere Emotionen steuern. Sind wir unser Körper? Nein, denn er ist nur unsere äußere Hülle.

 

Unsere falsche Identität

Die Wahrheit ist, dass wir eigentlich gar nicht wissen, wer wir sind, weil wir alle eine Maske tragen, um in die Gesellschaft zu passen. Wir alle haben ein falsches Ich kreiert. Denn schon als Kind haben wir gelernt, dass das was wir fühlen und denken nicht richtig ist. Vielleicht wurde uns gesagt, dass wir okay sind, wenn wir uns wehgetan haben. Vielleicht wurde uns gesagt, dass wir nicht wissen, was das Beste für uns ist. Was auch immer uns gesagt wurde, irgendwann haben wir gelernt, dass wir unseren Gefühlen nicht mehr vertrauen können

Wir haben gelernt uns anzupassen, um dazuzugehören. Und deshalb haben wir eine persönliche und eine soziale Identität kreiert. Unsere persönliche Identität ist die Summe unserer gemachten Erfahrungen. Unsere soziale Identität ist unsere Gruppenidentität, also die Eigenschaften, die uns von der Gesellschaft zugeschrieben werden. Zu diesen Gruppen zählen zum Beispiel unser Geschlecht, unsere Nationalität, unsere Religion und unser Beruf. 

Wir sind also alle Individuen, aber sozial trotzdem gleich. Jeder von uns ist einzigartig, aber gleichzeitig auch artig. Und das ist okay, denn wir können nicht nur eines sein. Wir alle sind ein bisschen schizophren und haben verschiedene Persönlichkeiten, die uns im Ganzen ausmachen.

Mehr dazu kannst du hier lesen: Warum wir alle multiple Persönlichkeiten haben

 

Wie finde ich heraus, wer ich bin?

Wenn wir uns jedoch zu sehr mit unserer Maske identifiziert haben, dann ist es oft schwer herauszufinden, wer man eigentlich ist. Denn wir haben uns nie getraut nachzuschauen, was sich hinter dieser Maske verbirgt.

Also lass es uns doch herausfinden! Das können wir zum Beispiel mit folgender Übung machen. Stelle dir vor, dass du gerade aus einem Koma aufgewacht bist und dich an nichts mehr erinnern kannst. Du hast vergessen wer du bist, was du magst, wen du magst, was dein Lieblingsessen ist oder deine Lieblingsfarbe. Schaue dir die Welt so an, als würdest du sie zum ersten mal sehen.

Welches Essen schmeckt dir und welches nicht? Welche Kleider findest du schön? Welche Leute magst du und warum? Welche Farben gefallen dir? Welche Filme und welche Bücher? Was für Musik hörst du gerne? Definiere einfach all deine Vorlieben neu, ganz ohne Vorurteile oder Einflüsse von anderen.

 

Glaub nicht alles, was du denkst

Wenn wir uns selber hinterfragen, dann bemerken wir oft, dass wir uns in vielen Dingen etwas vorgemacht haben. Und dass wir uns tatsächlich ziemlich schlecht kennen. Und meist haben wir uns eben auch so sehr mit unseren Gedanken und Emotionen identifiziert und bemerken gar nicht, dass diese nicht uns bestimmen, sondern andersrum.

Wenn wir uns wirklich selber kennen lernen möchten, dann müssen wir alle unsere Seiten kennen lernen. Und wir müssen unsere Masken und Identifikationen verstehen. Denn sobald wir uns darüber bewusst sind, machen wir die Identifikation wieder rückgängig. Wenn wir uns über etwas bewusst sind, dann haben wir automatisch den nötigen Abstand erzeugt. Das, was wir sehen können, können wir nicht sein. Und je mehr wir das verstehen, desto mehr kommt unser echtes Ich zum Vorschein.

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