Wir essen nie Kekse, aber sobald keine mehr im Haus sind, weil sie irgendjemand aufgegessen hat, haben wir Heißhunger darauf. Wir wollten nie Kinder bekommen, aber sobald uns der Arzt mitteilt, dass wir sowieso unfruchtbar sind, wünschen wir uns auf einmal von ganzem Herzen Nachwuchs. Wir interessieren uns nicht für die Person, die uns hinterherläuft und mit uns zusammen sein will, aber sobald sie dann jemand anderen gefunden hat, wollen wir sie zurück. Du siehst, worauf ich hinaus will?
Wir wollen also oft das, was wir nicht haben können, eben WEIL wir es nicht haben können. Warum ist das so? Warum ziehen uns genau die Dinge an, die schwer erreichbar, verboten, oder unmöglich für uns sind?
Vielleicht liegt es daran, dass wir die Verantwortung für unser Glück lieber abgeben wollen. Wir denken uns: „Wenn ich dieses oder jenes hätte oder wäre, dann wäre ich endlich glücklich. Aber das ist ja sowieso unmöglich!“Wir wären dann also nicht Schuld daran, wenn es uns schlecht geht, wir unzufrieden sind und nicht das Leben leben, dass wir eigentlich leben wollen.
Wir können ja nichts dafür, denn wenn wir dieses eine Ding nur hätten, dann wären wir ja auch zufrieden. Aber uns fehlt das Geld, die körperlichen Voraussetzungen, die Energie, der Mut, oder irgendetwas anderes.Je unmöglicher es ist, etwas zu bekommen, desto mehr wollen wir es. Vielleicht weil wir im Grunde wissen, dass wir es nie bekommen werden und weil wir eigentlich auch wissen dass, sollten wir es doch bekommen, wir damit auch nicht glücklicher wären, als vorher.
Vielleicht ist das Alles nur eine große Ausrede, eine dicke fette Lüge, die wir uns selber auftischen, um vor der Verantwortung zu fliehen. Der Verantwortung dafür, uns selber glücklich zu machen. Denn das geht nur, wenn wir es wagen, uns selber kennenzulernen und uns selber zu lieben.
Natürlich ist es leichter, etwas oder jemanden für unsere Unzufriedenheit verantwortlich zu machen. Es ist leichter, zu grollen und zu schmollen, als aufzuwachen und sein Glück selber in die Hand zu nehmen.
Natürlich ist es leichter, denn wenn man sich auf die Reise in sein Inneres begibt, dann wird sich einiges verändern. Und die meisten von uns mögen keine Veränderungen.
Aber fest steht: Es gibt nichts, was sich mehr lohnt. Das eigene Glück selber kreieren, ohne sich dabei von irgendetwas oder irgendjemandem abhängig zu machen, dass sollte unser Lebensziel sein.
Und irgendwann merken wir, dass wir nicht mehr das wollen, was wir niemals haben können, sondern schon alles in uns haben, was wir brauchen, um glücklich zu sein.
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