Sieht dich dein Spiegelbild jeden Morgen mit müden Augen und zerknitterter Stirn an? Kannst du deinen Anblick um diese Uhrzeit selber nicht ertragen? Da muss schleunigst etwas gemacht werden! Gesicht unter das kalte Wasser, schminken oder rasieren, pudern, frisieren, bürsten und zupfen. So, jetzt ist es einigermaßen erträglich. Farbe im Gesicht, gepflegte Haare, saubere Zähne. Nur das fehlende Leuchten in den Augen lässt sich leider nicht vortäuschen.
Wie wir uns morgens fühlen bestimmt meist auch den Rest unseres Tages. Geht man schlecht gelaunt aus dem Haus, verläuft der Tag für gewöhnlich auch nicht besser. Warum das so ist, habe ich hier schon einmal ausführlich geschrieben. Deshalb ist es extrem wichtig, sich schon in der Früh möglichst gut zu fühlen. Damit können wir gleich im Badezimmer beginnen. Und zwar, indem wir mit unserem Spiegelbild sprechen.
Mirror Work
Kling komisch? Ja, ich gebe zu, ich war anfangs auch ziemlich skeptisch, als ich zum ersten Mal von dieser Methode gehört habe. Aufmerksam darauf wurde ich durch die amerikanische Autorin Louise Hay, über die ich hier bereits öfter geschrieben habe. Sie nennt das Ganze „Mirror Work“ und schwört darauf. Das Konzept ist ganz einfach: Man schaut in den Spiegel, blickt sich selber tief in die Augen und sagt dann etwas nettes. Kling einfach, ist es aber tatsächlich nicht! Du wirst sehen, wenn du das vorher noch nie getan hast, wirst du sofort einen großen Widerstand spüren.
„Das ist doch Blödsinn“, „Ich mache mich hier total lächerlich!“, „Das ist eine Lüge“, „Ich belüge mich doch nur selbst“ – Solche Gedanken schießen einen durch den Kopf. Das ist vollkommen normal. Aber je öfter man es tut, desto weniger komisch wird es und dann plötzlich zeigt es Wirkung! Nach und nach werden dabei nämlich unsere alten, unnützen und begrenzenden Glaubenssätze überschrieben und mit neuen und wertvollen Überzeugungen ersetzt. Wir programmieren unser Gehirn neu!
Hier sind drei Sätze, die du deinem Spiegelbild jeden Tag sagen solltest.
1. „Du kannst das!“
Was immer du auch an diesem Tag bewältigen musst, du kannst es schaffen! Lass es dein Spiegelbild wissen. Sage es ihm so oft, bis du es selber glaubst. Ich selbst habe das vor wichtigen Klausuren so gemacht und es hat mir unglaublich viel Mut und Motivation gegeben. Niemand kann dich so gut motivieren, wie du dich selbst!
2. „Du bist toll, so wie du bist.“
Wir alle haben tief im Inneren das Gefühl, nicht genug zu sein. Das ist das größte Problem der Menschheit. Je öfter du dir tief in die Augen blickst und dir sagst, dass du toll bist, genauso wie du bist, desto mehr Selbstvertrauen entwickelst du. Unser Unterbewusstsein lernt durch Wiederholungen und durch den Blick in die eigenen Augen ist es noch leichter, Glaubenssätze schnell zu verändern. Sage deinem Spiegelbild diesen Satz ein paar Mal und schau, wie sich deine Laune verbessert.
3. „Ich liebe dich.“
Dieser Satz ist eine echte Herausforderung. Ich habe lange gebraucht, um mir diese Worte zu sagen, während ich mir dabei in die Augen sehe. Schließlich ist es für mich schon schwer, diesen Satz einem anderen Menschen zu sagen. Warum dann ausgerechnet mir? Dabei ist es so wichtig, sich selbst zu lieben!
Wenn du es das erste Mal versuchst, wirst du sehen, dass sich alles in dir dagegen sträubt, dies zu tun. Du wirst dir lächerlich vorkommen und wirst vielleicht sogar anfangen zu weinen. Doch dieses Ritual hat eine unglaubliche Wirkung. Tausende von Menschen haben ihr Leben nur durch diese kleine Angewohnheit verändert. Es gibt einfach keinen wichtigeren Satz, den wir uns selber sagen können.
Je öfter wir uns überwinden, je öfter wir unseren Ängsten und Sorgen direkt in die Augen blicken und ihnen nette Dinge sagen, desto schwächer werden sie. Und irgendwann wird uns unser Spiegelbild das, was wir ihm sagen, auch tatsächlich glauben.
„That which we constantly affirm becomes true for us.“ – Louise Hay
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4 Comments
Was für eine grandiose Idee! Das probiere ich auf jeden Fall aus, danke dir! ❤️❤️
10. Juni 2017 at 11:30Danke, bin gespannt was du für Erfahrungen machst 🙂
10. Juni 2017 at 12:14Hi Marina
In meiner neuen Wohnung kaufe ich mir – nachdem ich mir ein Bett gekauft habe – einen richtig großen Spiegel so zum klappen und drehen um die eigene Achse 😀
Dann probiere ich das eine Woche und schreibe meine Erfahrungen hier drunter! Jedoch glaube ich, dass ich bis dahin dein Buch zum lesen oder bereits durchglesen habe 😀
Vor kurzem habe ich gelesen, dass es ein Grundbedürfnis ist, verstanden zu werden und Menschen können grauenhafte Dinge tun, wenn dieses Bedürfnis nicht befriedigt wird. Deswegen halte ich die Übung,Lektion oder Methode für sehr hilfreich, weil es genügt, wenn man sich selbst versteht.
Denn sobald ich 100% hinter dem stehe, was ich tue und sage, dann schlägt das Wellen. Die Person strahlt dann förmlich vor Selbstsicherheit, weil am Ende des Tages eine Figur im Spiegel wartet, welche alle Fehler und Misgeschicke verzeiht.
Oh Gott, ich brauch unbedingt einen Spiegel. Kann ja erstmal auf der Couch schlafen 😀
Euch und dir Marina ein schönes absichtliches Wochenende 😛
16. Juni 2017 at 11:51Hallo Pepper,
ooh ja, ich bin schon sehr gespannt auf deine Erfahrungen. Toll dass du sie mit uns teilen willst!! 😀
Du triffst es auf dem Punkt, wenn man mit sich selbst im reinen ist, dann regelt sich alles andere wie von selbst. Das Bild, dass du von dir selbst hast, bestimmt auch welche Leute du in dein Leben ziehst und wie andere dich behandeln.
Ich freue mich schon sehr auf deinen Bericht 😉
Liebe Grüße
18. Juni 2017 at 20:45Marina