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3 Fragen, die dir dabei helfen, Eifersucht loszulassen

Eifersucht ist eine Emotion, von der wir nicht gerne zugeben, dass wir sie fühlen. Sie wird von der Gesellschaft als bösartig und erbärmlich angesehen und abgelehnt. Deshalb verdrängen wir sie meistens und oft können wir uns nicht einmal selber eingestehen, dass wir eifersüchtig sind. Wir schämen uns dafür, denn es zeigt, dass wir schwach sind. Stattdessen verwandeln wir Eifersucht in Wut und Zorn. Wir schimpfen und meckern gerne über die Person, die der Auslöser unserer Eifersucht ist.

 

Eifersucht vs. Neid

Neid und Eifersucht fühlen sich ähnlich an, weshalb sie auch oft als Synonyme verwendet werden. Es gibt jedoch einen kleinen, feinen Unterschied zwischen den Beiden. Wenn wir neidisch sind, dann sehen wir eine Person, die etwas hat, dass wir nicht haben und von dem wir glauben, dass wir es niemals haben können. Das tut weh und erzeugt Neid. Eifersucht dagegen entsteht, wenn wir etwas behalten wollen, dass wir bereits haben, aber Angst davor haben, es zu verlieren. Das erzeugt Unsicherheit und Eifersucht.
 

Wie entsteht Eifersucht?

In diesem Artikel geht es nur um das Gefühl der Eifersucht. Und hinter Eifersucht steckt eigentlich nichts anderes als Angst. Angst vor dem Verlust eines geliebten Menschen oder eines Gegenstandes. Wir fühlen uns von etwas oder jemanden bedroht und versuchen, unsern wertvollen „Besitz“ zu schützen. Und warum haben wir so eine Angst davor? Weil wir unsicher sind. Wir fühlen uns nicht gut genug, nicht würdig. Und wir haben Angst, dass andere das mitbekommen.
 

Eifersucht in der Beziehung

Nehmen wir als Beispiel eine romantische Beziehung, in der der Mann ständig eifersüchtig ist. Er kann es nicht ertragen, wenn seine Freundin ein anderes männliches Wesen auch nur ansieht. Deshalb verbietet er ihr mit ihren Freundinnen auszugehen, oder kurze Röcke anzuziehen. Und warum? Nicht weil er bösartig oder ein schlechter Mensch ist. Nein. Er hat ganz einfach Angst davor, seine Freundin zu verlieren! Er hat Angst, dass sie, wenn sie unter anderen Männern ist, bald herausfindet, dass es da draußen noch etwas viel besseres gibt, als ihn. Dass sie bald merkt, mit was für einem Versager sie da eigentlich zusammen ist und ihn für jemanden verlässt, der mehr in ihrer Liga spielt. Denn es ist doch sowieso jeder besser für sie, als er.
 

Das ist natürlich völliger Quatsch! Und obendrein macht er mit seinem Verhalten beiden das Leben schwer. Würde er nur ein bisschen in sich gehen, dann würde er bald merken, was eigentlich hinter seiner Eifersucht steckt. Und dann könnte er daran arbeiten und zwar indem er an seinem Selbstbewusstsein arbeitet. Denn selbstbewusste Menschen denken: Ich bin toll und es gibt keinen Grund für sie, sich nach jemand anderem umzusehen, denn wir sind perfekt zusammen. Und falls sie mich doch eines Tages verlassen sollte, dann hat sie eben nicht so gut zu mir gepasst, wie ich anfangs gedacht habe. Und es ist gut, dass sie es beendet hat, denn ich habe eine Freundin verdient, die mich genauso sehr liebt, wie ich sie. 

 

Wenn Eifersucht zu Wut wird

Warum schimpfen wir so gerne über die Personen, auf die wir eifersüchtig sind? Ganz einfach: Wut fühlt sich besser an, als Eifersucht. Eifersucht erzeugt Hilflosigkeit, Machtlosigkeit und Angst. Wir können nichts gegen die Situation unternehmen und sind wie gelähmt. Wut dagegen erzeugt ein Gefühl von Macht, Dynamik und Überlegenheit. Klar, dass wir uns mehr zu diesem Gefühl hingezogen fühlen. Mehr darüber, wie Wut entsteht und wie wir mit ihr umgehen können, habe ich in diesem Artikel geschrieben.


Wie lässt man Eifersucht los? 

Eifersucht spielt nicht nur in Beziehungen eine große Rolle, sondern auch in Freundschaften, der Familie, oder in beruflichen Beziehungen. Für mich zum Beispiel ist Eifersucht in meiner Beziehung mit meinem Freund eigentlich kein großes Thema. Ich vertraue ihm und würde ich es nicht tun, dann wäre ich nicht mit ihm zusammen. Aber natürlich bin auch ich nicht perfekt und erwische mich manchmal dabei, wie ich eifersüchtig bin. Zum Beispiel, wenn jemand in der Arbeit mehr gelobt wird als ich, oder von meinen Freunden mehr Aufmerksamkeit bekommt. Da schnappt bei mir die Falle der Eifersucht öfters mal zu.
 

Wenn ich merke, dass ich eifersüchtig bin und meine Laune in den Keller wandert, dann versuche ich, möglichst schnell etwas dagegen zu tun. Nicht weil es nicht okay ist, eifersüchtig zu sein, denn alles was wir fühlen ist okay, wir müssen nicht perfekt sein. Sondern weil ich es verdient habe, mich besser zu fühlen. Genauso wie du! Hier sind drei Fragen, die Eifersucht in Lust auflösen.

 

1. Warum bin ich eifersüchtig?

Zuerst einmal gestehe ich mir selber ein, dass ich eifersüchtig bin und akzeptiere es. Ich versuche, mich nicht dafür fertig zu machen, es ist okay. Dann mache ich mir klar, warum genau ich überhaupt eifersüchtig bin. Was steckt dahinter? Wovor habe ich Angst? Was will ich auf keinen Fall verlieren? Wäre ich zum Beispiel eifersüchtig, weil eine gute Freundin von mir einer neuen Freundin mehr Aufmerksamkeit schenkt, als mir, dann würde dahinter wahrscheinlich die Angst, dass diese andere Person mir meine Freundin wegnimmt, stecken. Ich hätte also Angst davor, meine Freundin zu verlieren.


2. Warum sind diese Gründe nicht wahr?

Wenn ich mir die Situation genau angesehen und alle Hintergründe für meine Eifersucht herausgefunden habe, dann versuche ich zu sehen, warum diese Gründe alle nicht wahr sind. Zum Beispiel: Warum ist es nicht wahr, dass ich meine Freundin an die andere Person verlieren würde? Vielleicht weil uns etwas besonderes verbindet und ich eigentlich weiß, dass sie mich gar nicht ersetzen will. Vielleicht steigere ich mich einfach zu sehr in etwas hinein und dramatisiere die Situation in meinen Kopf. Vielleicht interpretiere ich alles vollkommen falsch. 

 

3. Was gibt es positives an der Situation?

Zum Schluss versuche ich, etwas positives in dieser Situation zu erkennen. Was gibt es, dass ich aus dieser Situation lernen kann? Zeigt sie mir etwas über mich oder über andere Personen? In meinem Beispiel würde mir so vielleicht bewusst werden, wie gerne ich diese Freundin habe. Und ich würde herausfinden, dass ich an meinem Selbstbewusstsein arbeiten muss. Vielleicht ist diese andere Person aber tatsächlich total nett und ich freunde mich selber ein bisschen mit ihr an. Vielleicht könnten wir dann auch mal etwas zu dritt unternehmen und hätten noch viel mehr Spaß. Wer weiß 😉


Das Wichtigste, um Eifersucht zu „bekämpfen“ ist, ehrlich zu sich selbst zu sein. Und dann zu versuchen, an der Ursache zu arbeiten. Wir sollten niemals das Ziel haben, andere Leute zu verändern. Nie! Die einzige Person, die wir verändern sollten und können, sind wir selbst. Und auch das sollten wir nicht auf eine strenge, bestrafende Art machen, sondern auf eine liebevolle und geduldige. Wir müssen einen Weg finden, uns selbst zu lieben und zu schätzen, denn dann verschwinden Probleme wie Eifersucht und Neid ganz von selbst. 

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2 Comments

  • Reply Pepper

    Hi Marina :DMir gefällt dein Text und besonders die Zeile: "In meinem Beispiel würde mir so vielleicht bewusst werden, wie gerne ich diese Freundin habe."Ich stehe einfach total auf Perspektivenwechsel :))Bzgl. Wut hab ich eine logische und eine gefühlsmäßige Beziehung, welche beide mein Handeln beeinflussen.Zurst die logische: Eifersucht stellt die andere Person auf ein Podest, wodurch wir nicht mehr aus "subjektiver Sicht" gleichwertig sind (was objektiv, wie du geschrieben hast unsinnig ist, aber sag das mal unseren Gefühlen 😀 )gefühlsmäßig: Es schmerzt zu Beginn, aber ab einen gewissen Zeitpunkt bin ich dankbar für dieses Gefühl, weil es mir zeigt, dass ich lebe. Außerdem zeigt es an, worauf ich wert lege z.B. wenn ich gern zugehört werden möchte, erstelle ich eben z.B. einen Blog 😛 (Spaß !). Ich finde, dass gerade durch diesen Perspektivwechsel bei Gefühlen wie Wut, Trauer, Eifersucht, Habgier, Wollust, Angst bekommen diese den Stellenwert eines Verbündeten /Wegweisers und nicht eines Antagonisten, denn sie rufen uns zum Handeln auf !Ich freue mich schon so auf den Angst-Blog-Eintrag 😀 😀 😀

    4. Februar 2017 at 15:47
    • Reply Marina

      Hallo Pepper :)Danke für deine lieben Worte. Ich bin auch der Meinung, dass man seine negativen Gefühle nicht verurteilen, sondern für sie dankbar sein sollte. Sie haben uns immer etwas wichtiges mitzuteilen und außerdem wäre es ja auch total langweilig ohne sie 😀 Man muss eben nur wissen, wie man damit umgeht. Mit Angst habe ich mich schon so sehr in dem Roman, den ich geschrieben habe beschäftigt, dass ich bis jetzt noch gar kein Bedürfnis dazu hatte, einen Blogeintrag darüber zu schreiben. Aber wenn du dich so darauf freust, dann werde ich das jetzt bald mal machen! 😀 Liebe Grüße und ein schönes WochenendeMarina

      11. Februar 2017 at 16:23

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