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15 Ratschläge an mein früheres Ich (Gastbeitrag)

[Dies ist ein Gastbeitrag von Lisa. Mehr Infos über die Autorin findest du weiter unten.]

Vor ein paar Wochen war ich auf einem Seminar, in dem ich einen Brief an mein zukünftiges Ich geschrieben habe. Das brachte mich auf die Idee, mal darüber nachzudenken, was ich eigentlich meinem früheren Ich raten würde, wenn ich es heute treffen könnte.

Also reisen wir heute gemeinsam ungefähr vier Jahre in die Vergangenheit. Warum vier Jahre? Zu dieser Zeit stand ich gerade kurz vor meinem ersten juristischen Staatsexamen. Ich war 24 und ein vollkommen anderer Mensch. Wenn ich mich also mit dieser unsicheren 24jährigen Frau auf einen Spaziergang begeben würde, würde ich ihr Folgendes raten:

 

1. Lern dich selbst kennen

Liebe Lisa, hör auf, dir von anderen diktieren zu lassen, wer du bist und, wie du zu sein hast. Wenn du anfängst, dich selbst kennen zu lernen, wirst du zwei Dinge feststellen: Du bist introvertiert und hochsensibel. Das ist der Grund dafür, dass du manchmal von allem so wahnsinnig überfordert bist. Und noch viel wichtiger: Das ist ok! An dir ist nichts falsch, du brauchst nur einfach ab und zu mal deine Ruhe und Zeit für dich.

 

2. Denk darüber nach, wo du hin willst

Warum machst du dir eigentlich nicht mal intensiv Gedanken darüber, wo du hin willst in deinem Leben? Ich weiß, das ist schmerzhaft und am Anfang wirst du verzweifelt vor einem riesigen Berg stehen. Du wirst dich verloren fühlen. Doch momentan lebst du ein Leben, das nicht dein eigenes ist. Du wirst damit nicht glücklich werden und das ist auf Dauer viel schmerzhafter. Also fang mal klein an und setz dir ein paar langfristige Ziele. Und irgendwann wirst du deinen Weg genau vor dir sehen. 

 

3. Du bist Systematikerin

Ehrlich gesagt, Lisa, du hast keine Ahnung, wie man sinnvoll sein Leben strukturiert. Momentan zeigt sich das vor allem in deinem Studium. Du bist nicht dumm, du bist auch nicht zu langsam. Du hast einfach keinen Plan, wann du was zu machen hast. Für manche mag das genau so funktionieren. Für dich aber nicht, Lisa, denn du bist Systematikerin. Du brauchst Struktur, um voran zu kommen. Also los, setzt dich hin, strukturier dich und dann arbeite! Apropos…

 

4. Übernimm volle Verantwortung für dein Leben

Niemand anders ist dafür verantwortlich, wo im Leben du dich gerade befindest. Du hast dich entschieden, dieses Studium zu beginnen und du entscheidest dich tagtäglich dafür, es weiter zu führen. Du solltest dir angewöhnen, proaktiv zu handeln, anstatt immer erst eine Entscheidung zu treffen, wenn du dazu gezwungen bist. Das führt nämlich meistens dazu, dass du einfach den leichtesten, aber nicht unbedingt den besten Weg gehst. Also los, raus aus der Opferrolle!

 

5. Trau dich (früher), deinen eigenen Weg zu gehen

Womit wir dann auch schon beim nächsten Punkt wären: Trau dich, dein eigenes Leben zu leben. Ja, deine Eltern haben gewisse Erwartungen an dich. Nein, du musst diesen Erwartungen nicht entsprechen. Liebe deine Eltern, aber richte dein Tun nicht nach ihren Erwartungen aus. Nicht sie müssen dein Leben leben, sondern nur du.

 

6. Du musst dich nicht verstellen

Meine liebe Lisa: Mach dich mal ein bisschen größer! Ob du es glaubst oder nicht: Menschen mögen dich. Und zwar genauso, wie du bist. Du bist gut so, wie du bist und du musst dich nicht verstellen. Und die, die mit deiner Art nicht zurechtkommen, die darfst du in Liebe gehen lassen.

 

7. Achte auf deine Gewohnheiten

Ist dir schon mal aufgefallen, was du den ganzen Tag machst? Welche Gewohnheiten du dir antrainiert hast? Es sind die kleinen Dinge, die dein Leben verändern, beobachte mal, womit du tagtäglich deine Zeit verbringst. Also hör endlich auf, die Snoozetaste zu drücken und entwickle dich zu dem Menschen, der du sein willst – Schritt für Schritt.

 

8. Eigentlich magst du Morgen ganz gerne

Apropos Gewohnheiten. Momentan schläfst du wirklich lang! Falls du einen Wecker hast, drückst du die Snooze-Taste und glaub mir, das ist keine gute Idee. Eigentlich magst du Morgen nämlich ganz gerne. Tatsächlich stehst du nur zwei Jahre später regelmäßig um 5 Uhr auf. Nicht nur kannst du dadurch ruhig und gelassen in den Tag starten. Außerdem schaffst du morgens schon so unglaublich viel, was dir einen richtigen Produktivitätsboost verpasst.

 

9. Du musst aussortieren! 

Oh Lisa, guck dich mal in deiner jetzigen Wohnung um. Gefällt es dir, so zu leben? Ich weiß, es ist an objektiven Maßstäben gemessen nicht wirklich schlimm. Aber du persönlich brauchst Ordnung im Außen, um Ordnung im Innen zu haben. Also hör auf, ständig neue Sachen zu kaufen!

Kein Mensch braucht so viele Klamotten! Und überhaupt, sortier einfach mal konsequent aus, mindestens die Hälfte des Zeugs, das du täglich um dich rum hast, hast du seit Jahren nicht angefasst. Lass die Dinge los und schaff dir ein Zuhause, in dem du dich wirklich wohl fühlst.

 

10. Gib, ohne zu erwarten

Ich weiß, in deiner momentanen Partnerschaft hast du diesen Aspekt schon relativ gut gelernt, aber er ist definitiv noch ausbaufähig. Denn dieser Punkt ist nicht nur in deiner Partnerschaft wichtig. Bedingungslose Liebe ist das, was du dir so sehr wünscht. Also solltest du auch bereit sein, genau die zu geben. 

 

11. Achte auf deine Ernährung

Wow, Lisa, ist dir schon mal aufgefallen, was du da tagtäglich in dich reinschaufelst? Ich weiß, du hast gute Gene geerbt und nimmst nur sehr schwer zu. Aber das ist kein Grund, jeden Tag Unmengen an zuckrigem Müsli und Nudelaufläufen mit Sahnesoße zu vertilgen.

Hör auf, Fleisch und Nudeln zu essen, probier mal verschiedene Gemüsesorten aus! Ersetz die Sahne durch Brühe und den Auflauf durch Suppen oder Bowls. Du wirst umgehauen sein von all den verschiedenen Geschmäckern, die du bisher einfach nicht in deinem Leben hattest. Außerdem wirst du quasi gar nicht mehr krank, bist viel leistungsfähiger und kannst dich wesentlich besser konzentrieren.

 

12. Geh in deine Angst

Weißt du eigentlich, was für wunderbare Dinge passieren, wenn du etwas machst, dass dir Angst macht? Nicht nur erlebst du Wundervolles, du wirst auch selbstbewusster, weil du immer wieder deine Komfortzone erweiterst und merkst, was du alles schaffen kannst. Also los, träume und dann sei mutig!

 

13. Du musst nicht alles perfekt machen

In dir steckt eine kleine Perfektionistin und die gilt es zu bändigen. Denn immer alles perfekt machen zu wollen, kostet dich nicht nur große Kraft. Du wirst außerdem niemals mit dir zufrieden sein. Ich weiß, in deinem Studium ist auch perfekt noch nicht gut genug, aber Perfektion ist eine Illusion. Gib einfach dein Bestes, aber sei damit zufrieden, wenn mal nicht alles zu 100 Prozent perfekt ist.

 

14. Erfüll dir deinen Traum vom Reisen

Das Fernweh hat sich schon lange gepackt. Du willst gerne weg, endlich mal frei sein. Am liebsten würdest du deinen Freund mitnehmen, der hat aber keine Lust. Das macht nichts, Lisa. Geh einfach trotzdem los. Diese Reise, die dir vorschwebt, wird dein Leben verändern. Du wirst dich selbst so viel besser kennen lernen, Unbeschreibliches erleben und wundervolle Menschen treffen. Dein Leben findet jetzt statt, schieb deine Träume nicht auf, bis es anderen genehm ist.

 

15. Hör auf dein Inneres

Liebe Lisa. Hör auf, dich ständig unter Druck zu setzen. Ob von außen oder von innen: Wenn du so weiter machst, machst du dich langsam aber sicher kaputt. Hör vielmehr öfter auf dein Inneres und mach alles in deinem Tempo. Alles kommt zu seiner Zeit und dann, wann es kommen soll.

Trotz all dieser Ratschläge, die ich meinem früheren Ich geben würde, ist es ganz perfekt so, wie es letztlich gekommen ist. Meine Vergangenheit hat mich stärker gemacht, ich bin in vielen Punkten über mich hinausgewachsen, wie ich es niemals erwartet hätte. 

Nicht jeder Weg ist geradlinig und ich bin froh über jede einzelne schmerzhafte und wundervolle Erfahrung, die ich gemacht habe. Ich bereue nichts. Denn jeder einzelne Schritt in den letzten Jahren hat mich genau dort hingebracht, wo ich heute bin. 

 

Über die Autorin

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Lisa hilft auf ihrem Blog Das Blaue im Himmel jungen Erwachsenen, ihre eigenen Träume und Ziele im Leben zu finden und strukturiert zu verwirklichen. Dabei gibt es zum Beispiel Monatliche Tipps zur Umsetzung oder einen vierwöchigen Kurs, um die eigenen Ziele in einen konkreten Plan umzusetzen. Wichtig ist ihr, dass es für den Leser möglichst einfach und greifbar gehalten ist – mit System eben. Außerdem betreibt Lisa den Systematiker-Podcast, auf dem du lernst, wie du deine Richtung im Leben wiederfindest und mit Struktur deine ganz persönlichen Ziele und Visionen erreichst



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5 Comments

  • Reply König Wasserrutsche

    Ich hab vor circa 2 Jahren auch einmal diese Idee gehabt und den Brief an mein jüngeres Ich, sogar auf meinen damaligen FB-Account als Notiz geteilt gehabt. Ich hab noch eine Sicherung davon, die mal ein Update vertragen könnte. Es waren zwar keine 15 Punkte, sondern nur 5 und ich hab auch eher andere Dinge angesprochen, aber dennoch kann ich mich in einigen deiner Punkte wiedererkennen, vor allem was den Perfektionismus, das Reisen und die Ernährung angeht. Übrigens, der Himmel ist heut blau 🙂 Grüße aus Trommelusien: Der Typ der mit tausend Namen unterwegs ist, aber nicht mehr mit seinem eigenem 😉

    14. Juli 2018 at 17:38
    • Reply Marina

      Hey Typ mit tausend Namen 😀
      Das ist ja eine total schöne Idee!
      Auch einen Brief an sein zukünftiges Ich zu schreiben ist total kraftvoll, hast du das mal probiert?
      Ich wünsche dir einen tollen Tag unter dem blauen Himmel.
      Liebe Grüße
      Marina

      16. Juli 2018 at 11:26
  • Reply König Wasserrutsche

    Einen Brief an mein zukünftiges ich? An welchem zukünftigen ich genau? 😀 Als Lisa vor einigen Monaten von ihrem Mailkurs zur Erstellung eines 5-Jahres Plans geschrieben hat, wollte ich ihn erst gar nicht machen. Warum? Weil ich in den letzten Jahren eben bemerkt hab, dass sich mein Leben einerseits meist ganz anders entwickelt hat, als ich Vorfeld annahm und ich mich durch all die Ereignisse und Lebenslektionen eben auch selbst verändert habe. Einige Dinge die ich bspw. vor 5 Jahren unbedingt noch haben oder erreichen wollte interessieren mich entweder heute nicht mehr, oder ich möchte mittlerweile eher das Gegenteil davon.

    Ein Beispiel: Vor 5 Jahren wollte ich unbedingt noch in Warschau wohnen und die meiste Zeit des Jahres tatsächlich dort bleiben. Als ich vor 3 Jahren dann tatsächlich dorthin aufbrechen und mich mit jemanden treffen wollte, platzte nicht nur diese Verabredung, sondern ich hab mich mit dieser Person auch total verkracht. Weil ich dieses Ticket aber nicht verfallen lassen wollte und ich ohnehin aus meiner bisherigen Bude ausziehen musste, fuhr ich tatsächlich dorthin aber von dort direkt weiter. Ich verbrachte die darauf folgenden 14 Monate größtenteils mit Couchsurfing und dem Reisen in 5 Ländern. Wäre mir damals nicht ein totaldefekt meines MacBooks (was ich für meine Arbeiten benötigte) und ein unversicherter Unfall dazwischen gekommen, der letztlich mein finanzieller Genickbruch war, wäre ich immer noch unterwegs.

    Ich erkannte in den 14 Monaten nämlich das, was ich eigentlich schon seit meinem 18. Lebensjahr wusste – Ich bin der geborene Nomade und dauerhaft an einem Ort zu verharren, ist für mich so, wie in einem Käfig eingesperrt zu sein. Das ist meine offensichtlich meine wahre Natur, aber vor 5 Jahren war mir das einfach nicht klar. Sollte ich meinem zukünftigen Ich also schreiben „Hey Alter! Ich hoffe du bist immer noch unterwegs und hast bereits die ganze Welt gesehen!“?? – Vielleicht. Vielleicht entwickle ich mich aber auch innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre doch in eine ganz andere Richtung. Wer weiß das schon? 🙂 Und wie sagte einst Doc Brown im letzten Teil einer Kult-Trilogie:“Die Zukunft steht noch nicht fest!“ – Es bleibt also spannend 🙂

    16. Juli 2018 at 17:30
    • Reply Marina

      Wow, vielen Dank für diesen Einblick in dein Leben 😀 Das finde ich super spannend! Ich bin ja auch kein Fan davon, sich seine Zukunft festzulegen. Deshalb wollte ich genau wie du am Anfang den 5 Jahresplan von Lisa nicht machen. Aber es geht bei ihr ja nicht darum, sich einen festen Plan zu machen. Es geht einfach nur darum, sich mal damit auseinandersetzen, was man denn eigentlich möchte. Und wenn das in 5 Jahren oder in einem Jahr oder auch morgen wieder anders ist, dann passt man es eben an. 🙂
      Ich bin da sehr ähnlich wie du, ich gehe viel lieber mit dem Flow und lasse mich vom Leben treiben. Aber zu wissen was man möchte ist eben sehr kraftvoll, weil wir Menschen meiner Meinung nach einfach ein paar Ziele brauchen. Und da finde ich den 5 Jahresplan von Lisa eben eine schöne Gelegenheit, sich einfach mal ein bisschen mehr mit sich selbst und seinen Wünschen auseinanderzusetzen 🙂
      Das Leben ist spannend 😀

      19. Juli 2018 at 19:01
  • Reply König Wasserrutsche

    Ich hab den Plan ja letztlich auch gemacht, weil ich da mal auf meine Intuition anstatt auf meinen Verstand gehört hatte bzw. die letzten 3 Teile sind noch unerledigt, aber ich hole es nach, sobald aktuelle Probleme beseitigt sind. Mein Buch das ich schon mehrmals erwähnte, ist eigentlich meine Autobiografie – Da gibt es noch einige spannende Einblicke und extrem viele unvorhergesehen Wendungen. Ich versuche derzeit noch abzuklären, welche Probleme auf mich zukommen könnten bzw. wie ich diese umschiffen oder beseitigen kann – Vorher lohnt sich das weiter schreiben eigentlich nicht. Ich schreib mal die anderen beiden Antworten auch hier: Wenn du bei dem Lied Gänsehaut bekommen hast, dann ging es dir genau so wie mir damals 😀 Dotor Who ist in UK Teil der Popkultur 😉 🙂

    19. Juli 2018 at 22:03
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