Eine tolle Beziehung, einen Partner an der Seite, der einen so liebt wie man ist, das wünscht sich fast jeder. Wir alle wollen unseren Traummann oder unsere Traumfrau finden und mit ihm oder ihr gemeinsam bis ans Ende unserer Tage
glücklich sein. Viele denken aber nicht daran, dass das Aufrechterhalten einer gesunden und glücklichen Beziehung auch Arbeit bedeutet. Oft schleicht sich nämlich sehr schnell der monotone Alltag ein und zerstört die Magie, die einen am Anfang noch so hoch fliegen hat lassen.
Vom Verliebtsein zum Alltag
Sobald wir unsere rosarote Brille absetzen und die „Honeymoon“ Phase vorbei ist, erscheint alles auf einmal in einem völlig neuem Licht. Plötzlich werden „Fehler“ und „Mängel“ an unserem Partner sichtbar, welcher vorher doch noch so perfekt war. Wie kann es sein, dass uns das damals gar nicht aufgefallen ist? Waren wir blind vor Liebe? Es sieht ganz danach aus.
Viele Beziehungen scheitern, weil keiner der beiden Partner sich die Mühe machen will, an der Beziehung zu arbeiten. Mit anderen Worten: an sich selber zu arbeiten. Wir haben Angst vor unseren eigenen Gefühlen. Die Schmetterlinge im Bauch verschwinden allmählich und zurück bleibt ein leerer Magen, der Hunger auf süße Glücksgefühle hat. Wenn der Partner diese nun nicht mehr liefern kann, dann gibt man oft auf und geht weiter auf die Suche nach dem nächsten Leckerbissen.
Warum weiter machen?
Warum sollte man denn auch zusammen bleiben, wenn man sich nur noch auf die Nerven geht? Der andere war eben doch nicht so perfekt, wie es am Anfang den Anschein hatte. Aber wer ist schon perfekt? Du etwa? Nein, niemand ist es. Also sollten wir das auch nicht von unserem Partner verlangen. Oft trennen sich zwei Menschen die eigentlich gut zusammen passen, weil einfach keiner der Beiden sich öffnen und an sich arbeiten will. Mittlerweile gibt es sowieso unzählige Dating Apps und Flirt Webseiten, auf denen das nächste Abenteuer wartet.
In der heutigen Zeit werden Dinge lieber weggeworfen, als repariert. Das gilt auch für Beziehungen. Und das ist Schade, weil wir so nie wirklich eine ernsthafte, vertrauensvolle, stabile Partnerschaft aufbauen können. Die Beziehungen heutzutage sind meist schnell, oberflächlich, turbulent und kurzlebig. Und das oft, weil wir Angst vor Bindungen haben. Im Grunde aber, brauchen wir alle diese tiefe Verbundenheit zu einem Menschen, der uns in und auswendig kennt, von unseren Fehlern und Macken weiß und sie liebt, weil sie zu uns gehören. Ohne so eine Verbindung zu unseren Mitmenschen werden wir immer unglücklicher und fangen an, an uns zu zweifeln.
Natürlich bedeutet das nicht, dass man in einer Beziehung bleiben sollte, in der man total unglücklich ist. Aber manchmal fühlt es sich einfach falsch, sich zu trennen, obwohl es viele Schwierigkeiten und Probleme gibt, oder
die Langeweile sich eingeschlichen hat. Wenn dies der Fall ist, dann sollten wir zumindest versuchen, etwas zu ändern, bevor wir den Schlussstrich ziehen.Vielleicht umgehen wir so einen großen Fehler.
Wie arbeitet man an einer Beziehung?
Wie also arbeitet man jetzt an einer Beziehung? Oder wie können wir unseren Partner ändern? Die Antwort ist: Gar nicht! Wie sollten niemals versuchen unseren Partner zu verändern, das wäre nicht richtig und würde auf Dauer nur Beide unglücklich machen. Das Ziel ist es, den Partner genauso zu akzeptieren, wie er ist. Ihn mit allen seinen Ecken und Kanten zu lieben, genauso wie auch wir bedingungslos geliebt werden wollen.
Aber wie soll das funktionieren? In diesem Artikel habe ich erklärt, dass die Menschen um uns herum und vor allem unsere Beziehungspartner, wie ein Spiegel für uns sind. Sie zeigen uns alle unterdrückten und verdrängten Emotionen, Wünsche und Impulse, die tief in uns begraben liegen. Das kann manchmal sehr herausfordernd sein. Sobald wir das Prinzip der Projektion verstanden haben, welches ich ebenfalls in diesem Artikel erläutere, wird uns in der Beziehung schon einiges klarer und verständlicher.
10 Fragen für dich
Vielleicht werden die ersten Hindernisse so schon aus dem Weg geräumt. An der Beziehung zu arbeiten bedeutet also nicht, den anderen verändern zu wollen, sondern
sich selber besser kennen und verstehen zu lernen. Sich seine eigenen unterbewussten Reizauslöser klar zu machen. Hier sind zehn Fragen, die dir in einer Beziehung dabei helfen können, dich und auch deinen Partner besser zu verstehen.
1. Was mag ich an meinem Partner nicht?
2. Warum reagiere ich so empfindlich auf dieses Verhalten?
3. Warum ist genau dieses Verhalten für mich nicht okay?
4. Was habe ich in meiner Kindheit erlebt, dass mich so reagieren lässt?
5. Warum war es damals als Kind für mich gefährlich, so zu handeln?
6. Wovor habe ich Angst?
7. Was liebe ich an meinem Partner?
8. Welche Eigenschaften projiziere ich auf meinen Partner, die ich unterdrückt habe?
9. Warum verhält sich mein Partner so, wie er sich verhält?
10. Wovor hat mein Partner Angst? Wovor will er sich schützen?
So können wir beispielsweise herausfinden, warum wir immer so eifersüchtig sind. Vielleicht haben wir Angst davor, dass unser Partner jemand besseren findet, weil wir nicht gut genug sind. Wir haben also ein zu
geringes Selbstwertgefühl, woran wir arbeiten müssen. Oder uns fällt auf, dass wir so klammern, weil wir Verlustängste haben. Vielleicht weil wir in unserer Kindheit von einem Elternteil verlassen worden sind. Oder wir bemerken, dass wir übertrieben viel Aufmerksamkeit von unserem Partner wollen, weil wir sie als Kind nie bekommen haben.
Auf der anderen Seite sollten wir genau hinsehen, welche Eigenschaften wir an unserem Partner so lieben und versuchen, diese Aspekte aus uns selbst herauszuholen. Denn meist haben wir diese Eigenschaften oder Wünsche, wie diesem Artikel erwähnt, in uns selber verdrängt.
Durch das genaue Analysieren unseres Verhaltens und auch das unseres Partners, lernen wir uns selber, wie auch den anderen, immer besser kennen und führen die Beziehung damit auf eine neue Ebene.
Beziehungen lassen uns wachsen
Nichts lässt uns so schnell reifen und erwachsen werden, wie eine ernsthafte Beziehung. Egal ob sie erfolgreich ist, oder nicht. Nirgends erleben wir so viel Emotionen, wie in einer Beziehung. Glück, Freude, aber auch Kummer und Trauer. In einer Partnerschaft bleibt uns gar nichts anderes übrig, als uns mit uns selbst auseinander zu setzten. Wir lernen zu teilen, Kompromisse einzugehen und uns zu öffnen. Wir finden heraus, was wir wollen und was nicht. Und vor allem lernen wir, wenn wir uns damit auseinandersetzen, die Seiten an uns kennen, die wir jahrelang begraben haben.
Eine Beziehung ist ein Abenteuer und erfordert Mut. Deshalb sollten wir nicht immer zu schnell aufgeben. Ja, es ist immer beängstigend sich mit seinen Gefühlen und Emotionen zu befassen und nichts trifft uns so sehr, wie emotional verletzt zu werden. Aber letzten Endes lohnt es sich, diesen Schritt zu gehen.
Denn die wichtigste Beziehung die du jemals haben wirst, ist die Beziehung zu dir selbst. Nur wenn du auch an deiner Liebe zu dir selbst arbeitest, kannst du die Liebe eines anderen genießen. Und erst dann erlebt man wie schön es ist, in einer Partnerschaft gemeinsam zu wachsen, zu reifen und dabei übereinander und voneinander zu lernen.
3 Comments
Sehr sehr wichtige Fragen, die man sich selbst beantworten sollte, um auch die möglichen Schlüsse daraus ziehen zu können!Allerliebste Grüße,HOLYKATTA || INSTAGRAM || FACEBOOK
16. Dezember 2016 at 14:01Vielen Dank für deinen Kommentar, liebe Katta :)Schöne Grüße <3
20. Dezember 2016 at 9:51