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Ist unsere Generation undankbar?

Ja, ja, die Sache mit der Dankbarkeit. Bestimmt hast du schon tausend mal gehört, dass Dankbarkeit der Schlüssel zum Glück ist und wir alle viel zu selten das schätzen, was wir haben. Von wem hören wir diese Sätze? Von Selbsthilfe-Experten, Gurus, Psychologen, aber am öftesten wohl von unseren Eltern und vor allem Großeltern. „Früher hatten wir so etwas nicht!“, „In deinem Alter habe ich schon hart gearbeitet.“, „Die Jugend von heute ist viel zu verwöhnt und undankbar!“

Hat die ältere Generation Recht? Sind wir wirklich so undankbar? Naja, im Grunde schon. Unsere Generation neigt tatsächlich dazu, immer mehr und mehr zu wollen und nie zufrieden zu sein. Wir brauchen das neuste Iphone, die Markenklamotten, die gerade in sind, die aktuellste Playstation, das beste MacBook und so weiter…

Können wir etwas dafür? 

Aber können wir denn etwas dafür, dass unsere Generation immer konsumgeiler und unzufriedener wird? Immerhin werden wir täglich mit Werbung bombadiert. Uns wird ständig eingeredet, dass wir dies und jenes benötigen, um glücklich zu sein. Vom Fernseher, von Zeitschriften, von Plakaten, vom Internet, von allen Seiten werden wir beeinflusst. Natürlich hat das eine Auswirkung auf unser Unterbewusstsein, denn dieses lernt durch Wiederholungen. (Einen Artikel darüber habe ich hier geschrieben)

Unsere Großeltern kannten so etwas nicht. Die Werbeindustrie war bei Weitem nicht so ausgeprägt, wie sie es heute ist. Sie wurden nicht schon als Kind darauf programmiert, dass man nur durch Besitz ein glücklicher Mensch sein kann. Es ist also kein Wunder, dass wir jüngeren Leute heutzutage meist unzufrieden sind und ständig neuen Dingen hinterher jagen, ohne zu schätzen, was wir bereits haben.

Macht mehr Zeug glücklicher? 

In den Medien sehen wir Leute, die sorgenlos zu sein scheinen, weil sie ein dickes Auto fahren und in einer Villa wohnen. Jeder will ein Leben wie das der Schönen und Reichen. Diese Personen müssen doch überglücklich sein, wo sie doch alles haben, wovon andere nur träumen. Was man über die Medien allerdings selten mitbekommt ist, dass dieses Leben bei Weitem nicht so glamourös ist, wie es dargestellt wird. Reichtum und Schönheit nützen nichts, wenn man in seinem Inneren keinen Frieden findet.

Die ärmsten Leute sind die glücklichsten, hört man ja oft. Naja, das trifft sicher nicht unbedingt immer zu. Natürlich ist es nicht schön, hungern zu müssen und kein Dach über dem Kopf zu haben. Aber arme Leute schätzen dafür die kleinen Freuden im Leben sehr viel mehr.

Wie findet man die Balance? 

Müssen wir also arm sein um glücklich zu sein? Ich denke nicht. Man kann auch Geld haben und trotzdem glücklich sein. Man muss nur eben wieder lernen, dankbar zu sein. Durch den Konsumwahn haben wir verlernt, die kleinen Dinge zu schätzen, denn sie sind für uns selbstverständlich geworden. Jeder hat etwas, wofür er dankbar sein kann. Ein eigenes Bett, gute Freunde, liebevolle Eltern, vielleicht einen tollen Partner, oder ein Haustier, das man liebt.

Eine gute Idee ist, sich ein kleines Dankbarkeitstagebuch anzuschaffen, in welches man jeden Tag ein paar Dinge hineinschreibt, für die man eben dankbar ist. Ich selber mache das allerdings nicht so, da ist sowieso schon jeden Tag zwei Notizbücher mit mir herumtrage und ein drittes brauch ich da nicht unbedingt. Stattdessen denke ich vor dem einschlafen darüber nach, was alles an diesem Tag passiert ist und für was ich dankbar sein kann.

Es gibt so vieles, was wir mehr schätzen sollten. Wir leben in einer tollen Zeit. Wir leben in einem freien Land, haben unglaublich viele Möglichkeiten, etwas aus unserem Leben zu machen. Wir können uns Dinge leisten, von welchen die Leute früher nur geträumt haben. Wir haben es wirklich verdammt gut! Wenn wir uns das öfters bewusst machen würden, dann wären wir auch viel glücklicher und würden bald merken, dass der ganze Besitz einem nichts nützt, sondern, dass es die kleinen und immateriellen Dinge sind, die im Leben wirklich zählen.

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