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Die ständige Angst davor, etwas zu verpassen

Ein Anruf, eine Einladung, ein Event, eine Veranstaltung. Deine Freunde wollen heute Abend alle zusammen etwas unternehmen. Obwohl du immer gerne Zeit mit ihnen verbringst, hast du diesmal aber eigentlich gar keine Lust. Du bist müde und bräuchtest mal wieder etwas Zeit für dich. Trotzdem quälst du dich hin, denn du willst nichts verpassen. Wer weiß, was heute passieren könnte.

Dann bist du dort und wünscht dir nichts sehnlicher, als dass du doch Zuhause geblieben wärst. Kennst du das? Kannst du dich damit identifizieren? Ich kann es auf jeden Fall. Vielleicht nicht mehr so stark wie früher, aber immer noch ein bisschen.

Auch wenn ich nicht möchte, zwinge ich mich öfters irgendwo mitzugehen. Aus Angst, etwas zu verpassen. Ich habe mich gefragt warum das so ist. Woher kommt dieser Zwang, immer auf Achse zu sein? Bin ich die Einzige der es so geht? Nein, definitiv nicht. Es geht sogar sehr vielen Menschen so.

Wir wollen immer auf dem neusten Stand sein

Schon allein, dass wir ständig an unseren Handys und in den sozialen Medien hängen zeigt doch, dass wir alle süchtig danach sind, immer up-to-date zu sein. Wir könnten etwas verpassen, wenn wir nicht regelmäßig alle Plattformen checken und nachsehen, ob uns jemand eine Nachricht geschrieben hat. Gleich nach dem Aufwachen geht der erste Blick vieler Menschen sofort auf ihren Handybildschirm.

Wenn ich nichts unternehme, dann habe ich oft das Gefühl, mein Leben nicht zu leben. Ich will mein Leben vollkommen ausleben und habe deshalb oft Angst, doch etwas zu versäumen. Das ist natürlich nicht gut, denn so kann man das Leben kaum genießen. Einfach mal Innehalten und den Moment einfangen ist das, was das Leben lebenswert macht. Ständig nur auf das nächste Event zusteuern produziert nur Stress und hat mit Genuss nichts zu tun.

Müssen wir überall mitreden können? 

Außerdem denke ich, dass ich Angst davor habe, nicht mitreden zu können, wenn meine Freunde etwas tolles ohne mich erleben. Vielleicht habe ich Angst davor, mich ausgeschlossen zu fühlen, oder sogar den Anschluss zu verlieren. Natürlich ist das Alles unbegründet, denn echte Freunde stoßen dich nicht aus, nur weil du ein paar mal nicht dabei warst. Das weiß ich auch. Trotzdem fällt es mir schwer, mich manchmal einfach nur zu entspannen und alleine zu sein.

Wie wichtig es ist, ab und zu nur mit sich selbst zu sein, habe ich in diesem Artikel geschrieben. Ich denke, dass sehr viele Menschen das überhaupt nicht können. Ich konnte es auch nicht. Aber man kann alles lernen.

Wir müssen nicht überall dabei sein

Wenn wir ein größeres Selbstwertgefühl entwickeln, dann verlieren wir auch die Angst davor, etwas zu verpassen. Wir wissen, dass wir nicht auf jeder Party dabei sein müssen, um toll zu sein. Wir müssen uns und auch anderen nichts mehr beweisen, denn wir wissen, wie viel wir wirklich Wert sind. Wir wissen auch, dass wahre Freunde bei uns bleiben, auch wenn wir ihnen ab und zu absagen. Und wir wissen, dass wir das Leben nicht verpassen, wenn wir gelegentlich innehalten, sondern das Leben so umso spannender wird.

Ich finde es wichtig, alles aus meinem Leben rauszuholen, was geht. Aber ich muss erst lernen, dass das nicht unbedingt heißt, immer unterwegs zu sein, sich niemals zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Es muss eine gute Mischung aus beiden Dingen sein und daran arbeite ich. 

 Mach einen ersten Schritt

Meinen privaten Facebookaccount zu löschen war schon ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ich fühle mich auch seitdem sehr viel entspannter. Ständig zu sehen, was andere unternehmen und wie angeblich perfekt ihr Leben ist, hat keinen guten Einfluss auf uns.

Ich brauche nicht zu wissen, was meine Freunde gerade erleben. Ich versuche mich auf mich zu konzentrieren und auf das, was ich gerade wirklich machen will. Und das ist oft nicht das, was andere von mir erwarten. 

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