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Wie du deine Schüchternheit verstehst und endlich ablegst (Gastbeitrag)

[Dies ist ein Gastbeitrag von Tomasz „Tomek“ Matusiak. Mehr Infos über den Autor findest du weiter unten.]

Herzlichen Glückwunsch. Du hast verborgene Fähigkeiten. Sie schlummern in dir aber du weißt es noch nicht. Du hast Fähigkeiten, die andere Menschen meistens nicht haben.

Du bist:

  • ein guter Zuhörer
  • loyal
  • emphatisch
  • ein guter Denker, denn du machst dir vorher Gedanken bevor du was sagen willst.

und der letzte Punkt hemmt dich gleichzeitig auch. Denn …

du hast Angst etwas Falsches zu sagen.

Die Angst vor Ablehnung von anderen lässt dich schweigen. Du willst nicht auffallen, nicht im Rampenlicht stehen. Am liebsten hast du es, wenn man dich gar nicht bemerkt. Doch gleichzeitig stört es dich auch nicht bemerkt zu werden. Denn du hast ja deine Meinung die du vertreten willst. Du hast etwas Interessantes zu erzählen. Du weißt, dass du andere zum Lachen bringen kannst um ihnen eine Freude zu machen. Du würdest gerne … aber du kannst nicht … denn du bist schüchtern!

Das wird aber nicht lange bleiben. Mit diesem Artikel helfe ich dir, deine Schüchternheit zu verstehen und endlich zu überwinden. Damit du selbstbewusst vor anderen Leuten auftreten kannst und sagst, was du zu sagen hast

Fangen wir an!

 

Deine Schüchternheit verstehen

Zuerst einmal ist es wichtig, zu verstehen, das Schüchternheit nichts Angeborenes ist. Kein Mensch wird Schüchtern geboren. Im Gegensatz dazu kommt auch kein Mensch als kommunikatives Supergenie auf die Welt. Alles entwickelt sich erst später im Verlauf deines Lebens.

Klar, es gibt trotzdem introvertierte und extrovertierte Menschen. Die einen sind in sich eingekehrt und strahlen eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit aus. Während die anderen eher nach außen strahlen und vor lauter Energie nur so strotzen.

Trotzdem ist der introvertierte Mensch auch in der Lage, vor großem Publikum zu sprechen und auf andere Leute zuzugehen. Auch wenn es nicht so besonders seine Stärke ist. Schüchternheit darf deswegen nicht mit „ruhiger sein“ verwechselt werden. Schüchtern bist du, wenn du dich nicht TRAUST etwas zu sagen.  Ein ruhiger Typ Mensch bist du, wenn du generell wenig sprichst und viel lieber zuhörst.

Zurück zur Schüchternheit. Es ist ein jahrelang antrainiertes Verhalten. Woher dein Verhalten kommt? Es kann verschiedene Gründe haben. Meistens sind diese in der Vergangenheit zu finden. Vielleicht wurdest du mal in einer peinlichen Situation ausgelacht und du hast beschlossen für immer zu schweigen, damit dir das nicht mehr passiert.

Oder du hast etwas gesagt und wurdest dabei öfter unterbrochen. Du hast dir selber eingeredet, dass das was du sagst offenbar nicht wichtig ist. Usw. Es könnte noch tausend andere „Gründe“ für dich gegeben haben. Ist auch eigentlich egal. Wichtig zu wissen ist es, dass du dein Verhalten antrainiert hast und nun wieder wegtrainieren wirst.

 

Die ersten Schritte, um Schüchternheit abzulegen

Überlege doch mal. Bist du wirklich in JEDER Situation schüchtern? Bei deiner Verwandtschaft? Deiner Klassenlehrerin oder Vereinskollegen? Oder sind es eher Situationen, die für dich neu oder selten sind? Ein Bewerbungsgespräch oder das sprechen mit einem Fremden des anderen Geschlechts?

Es ist klar: Es sind für uns die ungewohnten Situationen, in denen wir uns nicht trauen, etwas zu sagen. Deswegen besteht der erste Schritt darin, sich bewusst zu machen WANN und in WELCHER Situation du schüchtern bist. Hast du es vor deinem geistigen Auge in welcher Situation du schüchtern bist? Okay gut. Jetzt gehst du einfach einen Schritt zurück. 

In welcher Situation ist es für dich unangenehm zu sprechen aber du traust dich grad noch so es zu machen? So eine Situation, die nicht zu „hoch“ für dich ist, dich aber trotzdem Überwindung kostet? Du traust dich nicht eine fremde Frau auf der Straße anzusprechen aber dafür die Kellnerin zu fragen ob heute viel los ist? – Gut, mach genau das!

Siehst du einen netten Kerl der dir gefällt dann frage ihn nach der Uhrzeit und sage, dass dein Akku leer ist. Ich weiß nicht an welcher Stelle du dich momentan noch befindest deshalb kann ich dir keinen passgenauen Ratschlag geben. Wo du dich wohlfühlst entscheidest du selber. Aber ich denke, dir ist klar geworden was ich meine. 😉

Das Mittelding zwischen Komfortzone und gewohnter Umgebung ist dein Trainingsbereich. Genau hier musst du ansetzen. Je öfter du mit anderen Leuten sprichst desto mehr gewöhnst du dir eine kommunikativere Art an. Eines Tages wirst du vergessen, dass du mal Schüchtern warst. haha

Als kleinen Tipp zusätzlich: Fange mit anderen Menschen an zu sprechen, die zu dir nett sein MÜSSEN. Damit riskierst du sozusagen keinen „Korb“ und somit keinen Rückschlag. Das sind meistens Kellner/Kellnerinnen und Verkäufer im Einzelhandel.

 

Wie du Smalltalk führst

Du traust dich endlich den ersten Schritt zu machen. Du nimmst all deinen Mut zusammen. Hast den festen Entschluss, endlich mal jemanden anzusprechen. Dich kann nix mehr stoppen. Nicht einmal … SCHOKOLADE oder FREIBIER!

Jetzt oder nie. Du nimmst tief Luft und dann … ja genau, was dann? Hast du manchmal keine Ahnung über was du eigentlich reden sollst? Was sagst du? Über was sprichst du? Smalltalk zu führen ist kein Problem mit der richtigen Vorbereitung. Es gibt gewisse Fragen die immer funktionieren. Wenn du mal nicht weiter weißt, dann benutz eine von denen:

  • Was machst du so in deiner Freizeit?
  • Was ging letztes Wochenende?
  • Fährst du im Sommer weg?
  • Was wolltest du mal als kleines Kind werden?

Anhand der Antwort kannst du dann eine weitere Frage stellen. 

F: Was machst du so in deiner Freizeit?

A: Ich lese gerne und gehe mit dem Hund raus.

F: Welches Genre liest du am liebsten? Ich lese gerne …

Usw.

Mit solchen Standart-Fragen findest du leicht einen Einstieg ins Gespräch.

 

Der Spotlight-Effekt

Kennst du das? Du bist umgeben von Menschen. „Jetzt bloß nichts falsch machen … sonst sieht es jeder und ich werde ausgelacht.“ – Solche und andere Gedanken kreisen dir durch den Kopf. Aber stimmt das wirklich? Sieht es wirklich jeder?

In einem Experiment konnte der Psychologe Thomas Gilovich beweisen, dass wir uns viel zu sehr als Mittelpunkt des Geschehens sehen. Wir gehen automatisch davon aus, dass wir von allen Leuten beobachtet werden. Jeder unserer Schritte wird von den anderen verfolgt. Ist doch klar!

Tatsächlich ist es so, dass jeder Mensch sich selber am meisten Aufmerksamkeit zuteilt. Genauso wie du denkst, dass jeder deiner Schritte verfolgt wird, ist jeder Mensch der dich umgibt, mit sich selber beschäftigt und denkt das Gleiche von sich selber.  Somit fällst du viel weniger auf, als du es vermutest. Deshalb auch der Name. „Spotlight“ steht im deutschen für Rampenlicht.

 

Was tun bei peinlichen Situationen?

Sollte dir wirklich etwas Peinliches passieren, das direkt bemerkt wird dann … tue einfach so, als wäre es das Normalste der Welt. Denn wie oben schon beschrieben, ist der „Scheinwerfer“ der auf uns gerichtet ist eher eine kleine Taschenlampe. Außerdem kann jedem mal ein Missgeschick passieren. Es mit Coolness wegzustecken zeigt innere Sicherheit.

Ein weiterer Tipp gegen peinliche Momente ist es, wenn du die Situation direkt aussprichst.

„Oh Mist, jetzt habe ich den Rotwein verschüttet.“

„Sorry für die Verwechslung. Von hinten siehst du genauso aus wie mein Kumpel.“

Wenn du die Situation aussprichst dann verliert sie ihre peinliche Wirkung.

Probiere es beim nächsten Mal aus! 🙂

 

Fazit

  1. Deine Schüchternheit ist kein Schicksal das du akzeptieren musst.
  2. Es ist ein Verhalten das du mit der Zeit wegtrainieren kannst.
  3. Je öfter du mit anderen Leuten sprichst, desto selbstsicherer wirst du darin.
  4. Überlege dir ein paar Standartthemen um Smalltalk zu führen.
  5. Habe keine Angst vor peinlichen Situationen, denn meistens werden diese eh nicht bemerkt. Und wenn doch, dann tue so, als sei es das Normalste der Welt.

 

Über den Autor:

Schüchternheit-überwinden-lernen

Tomasz „Tomek“ Matusiak hilft anderen Menschen zu mehr Selbstbewusstsein und somit zu einem erfüllteren Leben indem er sein Wissen und seine Erfahrungen teilt.

Seine kostenlose Infografik zeigt dir, welche drei Dinge dich am meisten davon abhalten, ein unerschütterliches Selbstbewusstsein aufzubauen.

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2 Comments

  • Reply Johannes

    Lieber Tomek,
    danke für diesen schönen Beitrag! Ich war früher selbst sehr schüchtern und kann diese Tipps hier definitiv bestätigen!

    Seine Schüchternheit abzulegen ist auf alle Fälle nicht etwas, das über Nacht passiert, aber so wie du es in dem Artikel sagst, ist es ein Verhalten, das man langsam wegtrainieren kann.

    Das Wichtigste ist, dabei nicht den Mut zu verlieren 😉

    LG Johannes

    27. Juli 2019 at 14:25
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