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Warum Stress unser größter Feind ist

Okay, dass Stress nicht gesund für uns ist, wissen wir alle. Er kann Herzinfarkte und Burn-out auslösen, das ist bekannt. Aber unser größter Feind? Ist das nicht ein bisschen übertrieben? Nachdem du das, was jetzt kommt, gelesen hast, wirst du vielleicht anders denken.

Was ist Stress?

Stress kann viele Formen haben. Es geht hier nicht nur um den Stress, den man hat, weil ein bestimmtes Projekt zu einer bestimmten Uhrzeit fertig sein muss, oder der Stress der entsteht, weil man noch nicht alle Weihnachtsgeschenke besorgt hat. Stress hat noch ganz andere Gesichter.

Wenn du dir Sorgen machst und alles „überdenkst„, dann ist das Stress. Wenn du dich kritisiert und dich selber fertig machst, dann ist das Stress. Wenn du dich ungeliebt und alleine fühlst, dann ist das Stress für den Körper. Wenn du wütend bist und jemandem nicht vergeben kannst, dann ist das… rate mal… Stress!

Wir alle haben also Stress, ob bewusst oder unbewusst. Und er entsteht dadurch, dass wir Widerstand gegen einen Umstand, eine Person, oder ein Ereignis in unserem Leben ausüben. Wir können etwas nicht akzeptieren, versuchen es zu ändern, kämpfen dagegen an und das erzeugt Stress.

Was passiert bei Stress in unserem Körper?

Eine sehr schöne wissenschaftliche Erklärung dafür, was für Auswirkungen Stress auf uns hat, habe ich in dem Buch „Mind over Medicine – Warum Gedanken oft stärker sind als Medizin: Wissenschaftliche Beweise für die Selbstheilungskraft“ gefunden. Die Autorin Lissa Rankin ist Ärztin  und hat deshalb sehr fundierte Kenntnisse über die Funktionen unseres Körpers.

Sie erklärt, dass unser Körper bei Stress in den so genannten „fight-or-flight“ Modus wechselt. Unser Herz schlägt schneller, unser Blutdruck steigt und unsere Muskeln werden mit mehr Blut versorgt, damit wir schneller rennen können. Dieser Zustand wird dann ausgelöst, wenn der Körper eine Gefahr erkennt. Er ist eigentlich dazu da, um uns zu beschützen, damit wir in so einer Situation schneller reagieren und uns retten können.

Gesteuert wird dieser Prozess von der Amygdala, einem Teil unseres Gehirns, dessen Aufgabe es ist, nach Gefahren Ausschau zu halten und uns davor zu beschützen. Sobald die Amygdala eine Gefahr wahrnimmt, kommuniziert sie durch eine Kettenreaktion mit den Nebennieren und bringt sie dazu, mehr Cortisol und Epinephrin auszuschütten. So entsteht der so genannte „fight-or-flight“ Modus.

Das Problem ist jedoch, dass die Amygdala nicht zwischen echter Gefahr und einer Gefahr, die es nur in unserem Kopf gibt, unterscheiden kann. Dieser Modus wird also nicht nur in echten Gefahrensituationen aktiviert, sondern jedes Mal, wenn wir Stress haben.

Dabei spielt es keine Rolle, wie groß oder klein das Problem eigentlich ist. Alle Gedanken, die uns unruhig machen, reizen unsere Amygdala und bringen sie dazu, die Situation als Gefahr zu interpretieren. Das erzeugt noch mehr Unruhe und Nervosität in uns und bringt den Körper auf Dauer aus dem Gleichgewicht. Der Zustand ist unnötig, da die Gefahr nur in unserem Kopf besteht und nicht wirklich real ist. Unser Gehirn kann aber zwischen Realiät und Fiktion nicht unterscheiden.

Warum ist Entspannung so gut für uns?

Sobald wir aber vollkommen ruhig und entspannt sind, wechselt der Körper wieder in den „Entspannungs“ Modus. Die Stresshormone gehen zurück und es werden „gute“ Hormone wie beispielsweise Dopamin und Endorphine ausgeschüttet. Diese Hormone helfen dem Körper dabei, sich zu heilen.


Denn im Grunde hat unser Körper immer die Macht, sich selbst zu heilen. Das kann er aber nur, wenn er in eben diesem „Entspannungs“ Modus ist. Sobald er sich im „Stress“ Modus befindet, werden seine Selbstheilungskräpfte sozusagen blockiert. Er hat keine Chance dazu, wieder sein Gleichgewicht zu finden. 

Durch die ständige Ausschüttung der Stresshormmone beginnen sich Krankheiten in unserem Körper zu entwickeln. Das sollte uns darauf Aufmerksam machen, dass irgendetwas gewaltig schief läuft. Dass wir unsere Denkmuster ändern und zur Ruhe kommen müssen. Nur leider hören wir nicht darauf, sondern verfallen dem Stress, aufgrund der Krankheiten, nur noch mehr.

Im Grunde heißt das, dass unsere eigenen Gedanken uns krank machen. Unsere Sorgen, Zweifel, unsere Wut, unser Ärger und Selbsthass bringen den Körper dazu, sich zu „schützen“. Er will uns vor etwas schützen, dass es eigentlich im realen Leben gar nicht gibt. Es existiert nur in unserem Kopf. Und trotzdem ist das für unser Gehirn genauso wichtig, wie ein Feuer, vor dem wir flüchten müssen.

Was können wir tun?

Wir alle haben die Kraft dazu, uns selber zu heilen. Sobald wir zur Ruhe kommen und aus dem „fight-or-flight“ Modus aussteigen, geben wir dem Körper die Chance dazu, sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Um zur Ruhe zu kommen müssen wir darauf hören, was unser Körper uns zu sagen hat.

In unsere heutigen Zeit, in der Stress schon fast zum Alltag gehört, in der immer mehr Menschen an chronischen Krankheiten leiden und viele unter dem Druck und der Belastung zusammenbrechen, ist es wichtiger denn je, in sich zu gehen und einen Blick dafür zu gewinnen, was wirklich wichtig ist.

So oft haben wir uns nämlich die Sicht von anderen Menschen, den Nachrichten, Medien und von Idealbildern vernebeln lassen. Wenn wir all das loslassen können, uns konzentrieren und herausfinden, was uns eigentlich wirklich wichtig ist, dann können wir auch den Stress loslassen. Wir können unsere Gedanken steuern, wir haben die Macht dazu, Stress oder Entspannung zu wählen.

Unsere Gesundheit liegt in unseren Händen. Wollen wir also weiterhin unser Gehirn verwirren, indem wir uns Sorgen machen und den Kopf über Dinge zerbrechen, die eigentlich gar keine Bedeutung haben? Oder wollen wir das Leben genießen, den Moment leben, uns in das, was wir tun verlieben, Dinge kreieren, lachen, lieben und leben?

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